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Kap Verde

Wie vermutlich mehrere von euch habe ich noch nie zuvor etwas von Cabo Verde auch im Deutschen Kap Verde gehört. Als ich meinen Freunden und Verwandten sagte, dass wir nach Cabo Verde fliegen werden, haben mich alle verwirrt angeschaut. Cabo Verde sind mehrere Vulkaninseln auf der höhe von Marokko die zu Afrika gehören. Zu diesen kleinen Inseln gehört auch die Insel Sal für die wir uns entschieden haben. Zuvor hatte ich die Insel Santo Antão im Kopf und wollte diese gerne besuchen, doch ich fand keinen Flug oder andere Möglichkeiten wie z.B. eine Fähre zu der Insel um dort hinzugelangen. Später auf Sal wurde mir der Grund bewusst. Auf einem Ausflug, wurde uns erklärt das die Insel nicht sehr touristisch ist. Es gibt einzelne Fähren die auf die Insel fahren, doch ganz nach der afrikanischen Mentalität fährt diese nach dem Motto: “Wenn ich heute nicht komme, dann in einer Woche” auf die Insel. Dies ist natürlich etwas von Nachteil wenn man nur eine Woche Urlaub hat und auch wieder von der Insel runterkommen muss. Doch ich habe die Insel noch nicht aufgegeben, wenn ich also mehr Zeit haben werde, möchte ich auf jeden Fall einmal auf diese naturbelastete Insel. Die Inseln sind sehr verschieden. Sal und Boa Vista sind für ihre traumhaften Strände bekannt. Santo Antão hingegen ist eine sehr grüne Insel. Cabo Verde wird unter den reisenden immer bekannter, weshalb ich dir empfehlen würde die Reise in nächster Zeit in angriff zu nehmen. Den die Inseln sind unter den Reisenden schon lange kein Geheimtipp mehr. 

Santa Maria ist eine wunderschöne Stadt die du unbedingt gesehen haben musst, wenn du auf Sal bist. Die bunte Stadt glänzt mit ihren Wandbemalungen und dem türkis-blauen angrenzenden Meer. Wir liefen dort zu der kleinen Markhalle und fanden wunderschöne Bilder von einheimischen Malern, geschnitzte Holzfiguren und einheimischen Rum vor. Ich habe mich in den Straßen von Santa Maria sehr sicher gefühlt, zu der Markthalle läuft man durch mehrere Straßen und findet dort jedoch keine Menschenseele vor. Wenn man nicht gerade im Kern der Stadt oder am Strand unterwegs ist, wird man von keinen Verkäufern angesprochen und auch sonst sind die Menschen dort sehr höflich und nicht aufdringlich. 

Da wir keinen Mietwagen gemietet haben, nahmen wir an einer Tour teil, die mehrere Sehenswürdigkeiten anfuhr. Das erste Ziel war eine Fata Morgana in der Wüste vor den Bergen. Danach geht es weiter zu einem Strand wo ein Mann seine Surfschule hat, der einen Rekord aufgestellt hat, indem er von einer Insel auf die andere mit dem Kiteboard angefahren hat. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätte ich von diesem Mann sehr gerne gelernt. Dann ging es zu einer ehemaligen Salzplantage, dort schwammen wir in dem Salzwasser für kurze Zeit was ein wirklich verrücktes Gefühl war, da man immer nach vorne oder hinten kippte. Wir sahen uns die Blue eye cave an, in der sich die Sonne im Wasser spiegelt und dieses türkis-blau schimmern lässt. Im Anschluss besuchten wir noch ein kleines Stück Paradis. Es schien, als wäre dieser Flecken Erde der einzige grüne Punkt auf der Insel. Es war ein Kakteengarten, indem ausgesetzte Tiere lebten. Hier wurde uns erzählt, dass Schildkröten, Esel und Affen auf der Insel sehr oft ausgesetzt werden und diese daraufhin von der Besitzerin dieses Gartens aufnahm. Bitte lasst euch nicht von Menschen überreden Affen in Gefangenschaft zu streicheln oder für ein Bild mit ihnen zu bezahlen. Auf der Insel ist es üblich damit Geld zu verdienen. Die Affen werden jedoch nur bis zum Jugendalter gehalten, da sie zu dieser Zeit besser zu zähmen sind und danach ausgesetzt. Da dort die Affen kaum etwas kosten. Als ich dies erfuhr war ich erschüttert und sah einen dieser armen Kreaturen alleine in einem Käfig sitzen, der in einem Karton am Straßenrand ausgesetzt wurde. Die Tiere leben dort so gut es den umständen entsprechend geht und durch den Eintritt in den wunderschönen Kakteengarten finanziert die Besitzerin das überleben der Tiere. Was mich wirklich bewegt hat. 

Cabo Verde wird auch für immer das Land sein, in dem ich meiner größten Angst zum aller ersten Mal im Meer gegenüberstand. Seit ich mich erinnern kann habe ich Angst vor Haien und ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ich dieser Angst einmal so gegenüberstehen würde. Das Haie mir durch die Füße schwimmen würden und sie mich mit ihrer Flosse berühren und ich in einem Meer von Haien stehen werde. Ich sollte vielleicht erwähnen das es sich um Babyhaie handelte. Um genau zu sein um Zitronenhaie. Auf der Insel Sal gibt es eine berüchtigte Sharkbay. Doch wie kommt es, dass hunderte von Babyhaien sich in diesem seichten Gewässer tummeln. Dies hat einen sehr ursprünglichen Grund. Haie sind dafür bekannt ihre Nachkommen zu fressen und während die 2-3Meter großen Zitronenhaie sich draußen im weiten Meer bewegen, bleiben die Babyhaie bis zu ihrem 5. Lebensjahr in der Sharkbay. Die “kleinen” Haie können bis zu 60cm groß werden, während sie in der Bucht leben. Ich war mir nicht sicher, als wir langsam auf den rutschigen Steinen aufs Meer hinausliefen ob wir überhaupt Haie sehen würden, doch ich war die erste die direkt vor sich einen von ihnen schwimmen sah und ließ sofort einen ängstlichen Schrei hören. Doch desto länger ich die vielen  Tiere sah und sie mir um die Füße schwammen, desto mehr gewöhnte ich mich an ihre Anwesenheit und fand sie am Ende sogar sehr süß. Es war der perfekte Start um meine Angst zu überwinden und wer kann schon sagen, dass er einmal mit Babyhaien “schwimmen” war. Es war so beeindruckend diese so nahe zu sehen und sie zu spüren. Ich kann euch diese Erfahrung nur ans Herz legen, doch achtet bitte darauf, einen Guide zu wählen, bei dem beschrieben wird, dass sie die Tiere nicht füttern, da dies öfters vorkommt und das nicht von Vorteil ist. Wenn die Tiere erwachsen sein werden und sich im Gedächtnis behalten, dass sie von Menschen immer etwas zu fressen bekommen haben, wird die Enttäuschung sehr groß sein, wenn sie im erwachsenen Alter nichts mehr bekommen und diese Reaktion darauf, möchte ich selbst nicht erfahren. Man muss sich vor Augen halten, dass es wilde Tiere und keine Haustiere sind, die man mit Futter anlockt. Es sind hochintelligente Tiere, die nicht gefüttert werden sollten nur um die Touristen zu unterhalten.

Hier geht es zum Video:

Baby-Zitronenhaie in der Sharkbay 

Diese Insel hat so viel zu bieten, von den wunderschönen weißen Ständen mit dem türkis-blauen Wasser bis hin zu den kargen schwarzen Landschaften. und der sandigen Wüste. Die Insel hat leider auch Gegenden, die sehr verschmutzt sind, als wir in die Wüste fuhren, lag dort überall in den “Gärten” der ansäßigen Bewohner Plastik und Müll. Ich fand es schrecklich das zu sehen und zu wissen, dass ein Teil davon im Meer landen wird. Aber davon abgesehen, ist die Insel wirklich schön und die Einwohner sehr freundlich. Sal ist sehr abwechslungsreich und man sieht viele Fassetten der Insel.