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Finnland

Finnland war eine unserer besten Reisen die wir bis jetzt hatte. Mal ehrlich, wer träumt nicht davon einmal im Leben die Nordlichter zu sehen, mit einem Schlitten über den tiefen Schnee zu fahren und danach Rentiere und Huskys streicheln zu können? Ich denke dieser Kindheitstraum steckt in jedem von uns und ich kann es bis heute noch nicht recht glauben, dass wir uns diesen Traum letztes Jahr erfüllt haben. Wir sprachen zuvor mit unseren Freunden darüber und für uns stand fest, dieses Abenteuer wollen wir definitiv zusammen erleben. Finnland ist nicht gerade ein günstiges Reiseziel, weder die Verpflegung noch die Unterkünfte sind günstig. Daher mein Tipp: Schnappt euch eure besten Freunde, mit denen ihr euch vorstellen könnt eine halbe Stunde von der Zivilisation leben zu können und teilt euch ein Ferienhaus. Das ist mit Abstand die günstigste Variante die ihr finden könnt.

Unser Haus am See

Insgesamt waren wir 2 Wochen in Finnland. Wir flogen von Frankfurt nach Kittilä und unsere Unterkunft war eine halbe Stunde von dort aus entfernt. Das Ferienhaus lag abgelegen und direkt an einem See ohne Nachbarn. Nebenan war noch eine Hütte in der Holz gelagert wurde, wo wir uns bedienen durften. Jeden Abend gingen wir in die Saune und in den Whirlpool und saßen danach im Wohnzimmer und lauschten dem prasselnden Kaminfeuer.

An einem Tag haben wir uns einer Schneemobiltour mit anschließendem Eisangeln angeschlossen. Die Schneemobile hätten meiner Meinung nach mehr Leistung haben können aber es hat wirklich Spaß gemacht mit ihnen über das Eis zu schlittern. Wir haben natürlich nichts gefangen aber das Loch zu bohren und dort auf einem zugefrorenen See ein Lagerfeuer zu machen, war definitiv eine einmalige Erfahrung. 

Eine Schlittentour mit den Rentieren durfte natürlich auch nicht fehlen und es war so wunderschön, mit diesen gemütlichen Tieren durch die verschneiten Wälder zu fahren. wir saßen mit einer Decke in dem Schlitten, danach durften wir die Tiere nach der Arbeit füttern. Noch nie war ich diesen schönen Tieren so nah und sie ließen sich sogar streicheln. Wir sahen große Rentiere wie auch kleine und was mich am meisten überraschte, schneeweiße Rentiere. Diese Tiere bleiben den Winter über bei den Menschen und im Sommer sind sie in den Wäldern. Wenn der Winter dann einbricht kommen sie eigenständig wieder zurück nach Hause. Eine schöne Art diese Tiere zu halten und ich hätte auch nie gedacht, dass diese von alleine wieder zurückkommen wenn die Zeit gekommen ist. Nachdem die Tiere versorgt und wir mit kuscheln fertig waren, ging es weiter in eine Holzhütte, die wie ein Zelt aufgebaut war. Natürlich sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass es sich hierbei um wilde Tiere handelt und man ihnen immer mit genug Respekt begegnet, den die Geweihe können ernsthaften Schaden anrichten, wenn man nicht aufpasst. In der Hütte gab es dann noch einen Tee und etwas Gebäck. Einer der Inhaber der Rentierfarm erzählte dann noch etwas über die Tiere und das Familiengeschäft, das es schon seit vielen Generationen gab und beantwortete alle unsere Fragen. 

Ein weiteres Highlight war natürlich die Husky-Tour in Levi. Diese war um einiges schneller und Action reicher. Die Huskys konnten es kaum erwarten, dass die Schlitten endlich in Bewegung kamen. Einer stellte sich immer Hinten auf den Schlitten und der andere setzte sich innen rein. Man musste also die Tiere mit dem Schlitten lenken und auch bremsen, falls sie zu weit auf die anderen auffuhren oder zur Not wenn es Bergauf ging auch mal mit anschieben. Die Tiere haben so viel Kraft und Energie das es schwer ist sie im Zaum zu halten. Die Tour macht riesig Spaß aber das beste kommt zum Schluss, man darf die Hunde nämlich kuscheln. Es sind keine reinrassigen Huskys, da uns gesagt wurde, dass es besser wäre Mischlinge für das Schlittenfahren zu verwenden. Bei der Tour kann es einem vorne im Schlitten schon mal sehr kalt werden, durch den Fahrtwind. Daher denkt daran euch warm einzupacken. Im Anschluss gibt es noch ein warmes Getränk am Feuer und man erfährt alles über die treuen Tiere und das Schlittenfahren. 

Wir wanderten auch durch den Pyhä-Luosto-Nationalpark und saßen dort die Landschaft vor, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Bäume die von den Baumwipfeln bis zum Ende des Stammes komplett verschneit waren und Wege, in die man einbrach, wenn man nicht auf dem schmalen Pfad blieb und bis zu den Knien im Schnee versank. Der Weg war so verschneit, dass wir sogar auf dem Rückweg eine kleine Steigung auf dem Hintern hinunterrutschten. Die Landschaft war so ruhig und unberührt. Wir wanderten zu einem kleinen Aussichtspunkt und sahen uns in anderen Parks noch gefrorene Wasserfälle an. Ihr benötigt hierzu keinen Guide aber festes Schuhwerk, Gamaschen und Grödel an den Füßen. 

Es gab noch so viel weitere Dinge zu erleben. Wir sahen in vielen Nächten die Nordlichter, sahen uns in einem Hotel eine Halle mit vielen Eisskulpturen und ganze Burgen aus Eis. In Finnland gibt es so viele Dinge zu unternehmen und zu sehen. Wir haben uns das Dorf des Nikolauses angeschaut und sind über gefrorene Seen gelaufen. Haben draußen Hotdogs am Lagerfeuer gebraten und sind mit Reifen auf einer Eisbahn runtergerutscht. Ein mega Spaß war es auch zum aller ersten Mal Eiskart zu fahren und sollte auf der Reise nicht fehlen. Landschaftlich ist Finnland unvergleichbar. Diese weiten verschneiten Winterlandschaften, die Nordlichter und die Tiere.