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Ägypten

Als kleines Mädchen wollte ich schon immer einmal Archäologin werden, ich stellte mir vor wie ich in den Wüsten von Ägypten Ausgrabungen machen oder irgendwo auf der Welt reisen würde. Vielleicht stellte ich es mir einfach wie ein Indiana Jones Film oder wie im ersten Teil von Jurassic Park vor als sie die Ausgrabungen finden. Ein Abenteuer. Ich hoffte um die Welt reisen zu können, um die Geschichte die einst war zu erforschen. Doch den Gedanken habe ich nach einiger Zeit wieder verworfen, als mich die Realität eingeholt hat und ich begriff das dieser Job alles andere werden würde. Doch trotz alldem spürte ich noch immer den Wunsch in mir einmal die Pyramiden in Ägypten zu sehen. Als Marci vorschlug den Urlaub in diesem Land zu verbringen, lebte mein Kindheitswunsch wieder auf und ich war so aufgeregt das ein Teil meines Traumes wahr werden würde.

Wir machten eine Tour mit ein paar Quads durch die Wüste. Meines hatte gegen Mitte der Fahrt technische Probleme, weshalb ich nach hinten abfiel und das Schlusslicht führte. Da wir eine recht schnelle Truppe waren, hatte ich eine Menge Spaß und konnte mich im Windschatten der andern nachdem ich zuvor eine der ersten war gemütlich zurückfallen lassen, um wieder erneut Vollgas zu geben. Desto länger wir fuhren, desto stärker spürte ich die Anstrengung in den Fingern, da das Fahrzeug mit Daumengas betätigt wurde. Wir machten einen Stopp an einem Sandhügel, auf den wir kletterten und eine traumhafte Sicht über die Wüste hinweg hatten. Zuvor hatten wir den Sonnenaufgang beobachten dürfen, da wir nachts losgefahren waren. Der Schal und die Sonnenbrille verhinderten, dass der Sand ins Gesicht peitschte, jedoch brach in Sekundenschnelle ein Sandsturm auf und die Sicht war so benebelt das man nicht einmal mehr den Vordermann sah. Ich hatte unbemerkt aufgeholt und konnte gerade noch rechtzeitig halten, um nicht in den Fahrer vor mir zu rauschen, mein Hintermann hatte nicht so viel Glück und musste uns in letzter Sekunde ausweichen, indem er an uns vorbeifuhr, im Nachhinein war das ein witziges Erlebnis. Der Sandsturm legte sich und wir fuhren weiter zu einer Gesteinsschicht, in der Muscheln zu sehen waren, es war faszinierend, die Meterhohen Wände, vor denen wir standen, waren einst komplett mit Wasser bedeckt gewesen, wir standen förmlich im Meer und doch wieder nur in einer ausgetrockneten Wüste. Gegen Mittag besuchten wir einheimische, die in der Wüste lebten und von Ort zu Ort wanderten. Sie boten uns Tee und eine Shisha an. Wir durften sogar auf ihrem Kamel reiten was für mich eine Erfahrung war. Das Aufsteigen ging ganz gut, nur mit dem Absteigen hatte ich so meine Schwierigkeiten, denn ich fiel fast vorne über bei dem schaukeligen hinunterbeugen des Tieres.

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Wir buchten eine Schnorchel-Tour. Ich liebe das schnorcheln, man kann die Meeresbewohner beobachten ohne ihnen zu Schaden. Sie aus der Nähe beobachten und ihnen trotzdem fernbleiben. Die Korallenriffe zu sehen und darüber zu schwimmen ist einfach unbeschreiblich schön. Ich habe von vielen Freunden gehört Ägypten sei der schönste Schnorchel Spot, den es gibt, doch nachdem ich in Thailand geschnorchelt war muss ich da leider widersprechen. Es stimmt schon Ägypten ist perfekt und wunderschön zum Schnorcheln aber Thailand ist noch ein wenig schöner. Ich empfehle jedem der das Meer so sehr liebt wie ich, dass er ins kalte Wasser springt und sich diese atemberaubende Unterwasserwelt anschaut. Wir hatten auch noch für wenig Geld einen Delphinausflug gebucht, aber als wir bei der Schnorchel Tour sahen, wie die Tiere zusammengetrieben und zwischen den Booten eingekesselt wurden, sagten wir die Tour ab, da wir sie mit unserem nicht vereinbaren konnten und nicht schuld sein wollten für das Quälen der Tiere. Die Schnorchel Tour reicht aus, um die Delphine zu beobachten.

Und dann kam der große Tag wir flogen in einer kleinen Flugzeugmaschine von Hurghada nach Kairo, sahen uns die Stadt an und fuhren mit dem Bus weiter zu den Pyramiden. Ich konnte es nicht glauben, auf den Pyramiden von Kairo zu stehen, sie zu berühren und vor sich zu sehen. Selbst heute bekomme ich noch Gänsehaut bei dem Gedanken daran. Es ist grausam unter welchen Umständen sie gebaut worden aber sie sind wahrhaft ein Weltwunder das über Jahrhunderte bestanden sind. Auf der einen Seite blickt man auf die Wüste auf der anderen auf die Stadt Kairo. Dort gingen wir in eine Parfümerie und wurden dort mit reinem Parfüm ausgestattet und uns wurde ein wenig was darüber erzählt wie es hergestellt wurde. Ich nahm ein Parfüm für meine Schwester und eines für mich mit, wir sind beide der Meinung das wir noch nie ein so langes anhaltendes und gut riechendes Parfüm besaßen wie dieses. Abends liefen wir noch über einen bunten Markt auf dem allerlei Gegenstände und Gewürze verkauft wurden. Wir waren eine kleine Reisegruppe und verliefen uns in den kleinen schmalen Gassen von Kairo, als wir nicht mehr weiter wussten versuchten wir uns auf Englisch zu verständigen, doch die Einheimischen verstanden uns nicht. Was mich am meisten an diesem Land leider gestört hat ist das ständige hinterher Gepfeife, das anbaggern obwohl man in normale nicht aufreizende Klamotten herumläuft und das bei einem Angebot das Nein nicht verstanden wird, aber sei es drum die Menschen haben nicht viel Geld und versuchen weitestgehend dieses auf diese Art zu verdienen. Was jedoch nicht heißt, das man Frauen so behandeln sollte, wenn sie sogar mit ihrem Freund unterwegs ist oder auch alleine. Auf dem Basar versuchten wir weitestgehend zusammenzubleiben. Kurz darauf fing eine Frau der unserer Gruppe an in fließender Sprache mit den Einheimischen zu sprechen, uns vielen fasst die Augen raus und wir fingen kurze Zeit später daraufhin an zu lachen. Konnte es denn wirklich so einfach sein. Daraufhin fanden wir in kürzester Zeit wieder zurück zu unserem Treffpunkt über noch mehr kleine verwinkelte leere Gasse

Nach einem erholsamen Tag am Pool und im Meer vor dem Hotel fuhren wir mit dem Bus an den Niel, unsere Gruppe bestand aus einem Mann, der uns herumführte und einer einzigen Frau, die Anfang 30 war und alleine in Ägypten Urlaub machte. Ich bewunderte sie dafür und wir verstanden uns gut. Wir sahen uns Tempel und Gräber an. Daraufhin aßen wir am Niel. Danach fuhren wir mit einem kleinen Motorboot über den Fluss. Ich flehte den Fahrer an mich auch einmal ans Steuer bzw. an den kleinen Motor am Ende des langen Bootes zu lassen. Er willigte zu und ich setzte mich stolz neben ihn, um meinen Platz als Kapitän einzunehmen und über den Niel zu fahren. In den Ruinen, die wir besichtigten waren aufwändige und gut erhaltene Hieroglyphen eingearbeitet. Statuen und Tempel waren so wunderschön, dass man sich dort über Stunden aufhalten konnte. An diesem Tag war kaum ein Mensch unterwegs und man verlor sich alleine zwischen dem Erbe der Ägypter. Wir gingen in ein Museum und sahen dort versteinerte Fossilien, einbalsamierte Mumien und Statuen. Das Museum war groß und man hatte so viel zu sehen, der Tag war fast zu kurz um sich alle einbalsamierten Tiere und Menschen anzuschauen, oder die fein bemalten Särge. Die Statuen waren sehr gut erhalten und man konnte sich nicht daran sattsehen. In Ägypten hatten wir ein wunderschönes Hotel, von wo aus man einen kleinen Steg hatte der direkt ins türkisfarbene Meer laufen konnte. In diesem Urlaub hatten wir so viel unternommen wie sonst nirgends. Jedem zweiten Tag gingen wir auf Entdeckungsreisen.

Für mich war dieser Urlaub einer der schönsten überhaupt und ich würde so gerne wieder zurück nach Ägypten reisen, in dieses Land mit so viel Geschichte und sehenswerte Ruinen. Es ist das perfekte Land für jemanden der Geschichte genauso interessant und faszinierend findet wie ich. Für Menschen die das Meer lieben und die unendlichen Weiten der Wüste.