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Mexiko

Dieses Land hat einen sehr schlechten Ruf, der von Vorurteilen und Fehleinschätzung geleitet wird. Zugegeben die Kriminalität in diesem Land ist nicht zu unterschätzen, doch davon haben wir in unseren Flitterwochen  nichts gemerkt. Im Gegenteil, wir wurden mit so viel Freundlichkeit Willkommen geheißen, dass es mich völlig überrascht hat wieso man von diesem Land so abwertend redet. Ich weiß nicht wie es im Landesinneren aussieht, jedoch auf der Halbinsel Yucatan habe ich nichts davon mitbekommen.

Auf der Straße wurden wir von Einheimischen angesprochen, die uns Feste oder Geschäfte empfohlen haben. Die Polizei, von der es heißt das sie mehr als nur korrupt sein soll, war zu jeder Zeit nett und hilfsbereit. Dieses Land hat so viel schönes zu bieten und ist bis heute eines meiner liebsten Urlaubsziele. Die weißen Strände mit dem türkisenem Wassser, der Djungel auf den Kilometer weit geradeaus führenden Straßen und den tiefen Cenoten.

Am Anfang unserer Reise machten wir eine Rundreise mit einem Mietwagen, hierbei muss ich dazu sagen, dass nach den ersten Tagen meine Beifahrertüre sich nicht mehr verschließen ließ und trotz Gepäck im Kofferraum, wurde nicht eimal etwas geklaut. Wenn das kein Beweis dafür ist, dass man unbesorgt in dieses Land reisen kann. Wir übernachteten jede Nacht in einem anderen Hotel, diese buchten wir zuvor über Tui. Der Vorteil dabei war, dass man zwar Tipps bekam, man seinen Tagesplan jedoch selbst gestalten konnte, auf dem Weg zum Hotel.

Ich laß also Zuhause viel über die einzelnen Sehenswürdigkeiten auf den einzelnen Abschnitten und wir fuhren einfach drauf los. Wir kamen weit rum. Erst diese Rundreise zeigte uns wie vielseitig das Land war. Wir legten viele Kilometer am Tag zurück. Die Straßen erinnerten mich ein wenig an den Highway, es waren endlos wirkende Straßen die immer gerade aus führen und vielleicht mal nach vielen Kilometern in eine Kreuzung kam, um kurz darauf wieder gerade zu werden. Die Straßen waren gesäumt von Djungeln. Über der Straße waren zahlreiche Seile gespannt, an denen die Affen hinüberklettern konnten um nicht über die Straße laufen zu müssen.

 

Wir fuhren durch kleine Dörfer die mit den unsern wenig oder gar nichts zu tun haben. Alte heruntergekommene Häuser, Pferde, Kühe, Ziegen waren vereinzelt am Straßenrand zu sehen. Man erkennt auf den ersten Blick das es eine arme Gegend war. Das hat nichts mit den großen Hotelketten in Yucatan zu tun, dass ist das wahre Mexiko. Wir sahen aber auch Städte wie Merida, die wunderschöne weiße Stadt mit den alten Gebäuden und Villen die heute zu einem Museum geworden waren. Villen wie man sie aus Filmen und Büchern kennt. Es war schwer über die Tage hinweg so viel wundervolle Dinge die wir sahen zu verarbeiten, da wir jeden Tag aufs neue von diesem Land überrascht wurden. Wenn ich an Mexiko denke, denke ich an diese netten Menschen, an die bunten Städte, das vielseitige Essen, die Sprache und die Musik die in jeder Bar oder selbst in Restaurant live gespielt wurde.

Mexico hat eine uralte Geschichte. Es gibt so viele Bauwerke die noch aus der Mayazeit stammen und noch sehr gut intakt sind. Die Art wie diese Meterhohen Tempel und Gebäude gebaut wurden ist unglaublich. Die bekanntesten die wir angeschaut haben, waren Chichén Itzá, Uxmal und Tulum. Jede dieser einzelnen Denkmale sind auf ihre Art bewundernswert. Mal sind es Muster, dann wieder richtige Figuren die erkennbar sind. in Tulum verlaufen die Tempel am türkisblauen Meer, dort gingen wir schnorcheln, sahen Schildkröten und Rochen schwimmen und bewunderten die Tempel von nahem wie auch von der Ferne auf einem kleinen Motorboot.

 

Im Jungel von Coba fuhren wir mit alten farbigen Fahrrädern zu einzelnen archäologischen Funden wie Statuen und Tempel auf die man sogar klettern durfte und von wo aus man die Affen in den Bäumen beobachten konnte. In Uxmal hatten wir die Tempel fast ganz für uns alleine und an jeder Straßenecke waren einzelne Bauwerke zu entdecken, die noch so gut in Takt waren wie man es auf dem Bild darunter erkennen kann. Es war einer meiner Lieblingstempel, da diese so vielseitig waren und so viele schöne steinerne Skulpturen. Ich empfehle euch diese auf alle Fälle anzuschauen.  Mexico hat so viele schöne Flecken wir hielten an so vielen unbekannteren Orten an, die mit Schildern fast alle paar Meter bezeichnet waren. Für ein paar wenige Peso kann man das gesamte Areal anschauen.

 

Wir starteten unsere Rundreise auf eigene Faust mit dem Mietwagen in Cancun. Von dort aus fuhren wir zu der archäologischen Stätte Tulum, ihr könnt hier schöne Tempel mit dem Blick aufs Meer genießen. Der Ort ist auf jeden Fall einen halt wert. Als wir uns umsahen, bemerkten wir am Strand eine kleine Gruppe Menschen, diese boten uns an mit ihnen schnorcheln zu gehen. Da wir bis jetzt in jedem Urlaub schnorcheln waren, sagten wir natürlich spontan zu. 

An Tag zwei übernachteten wir in der Campeche eine kleine bunte Stadt. Von dort aus sahen wir uns weitere Ruinen im Regenwald an. Ihr übernachtet jede Nacht in einem anderen Hotel. Diese sind in einem wunderschönen mexikanischen Stil erbaut worden. 

Daraufhin ging es weiter nach Merida. Die weiße Stadt wie sie einheimisch genannt wird, ist eine der schönen Städte die wir in Mexiko sahen. Dort befindet sich auch diese wunderschöne Kirche. Hier kann man gut durch die Märkte schlendern oder sich kleine Geschäfte ansehen. Schon allein wegen dem alten Gouverneurspalast und den Villen ist die Stadt sehr interessant und schön gebaut.

Danach fuhren wir weiter nach Chichén Itzá und einen Tag später nach Izamal. Die gelbe Stadt. Dort ist wirklich jedes Haus gelb bemalt, was der Stadt einen sehr eigenen Charme verlangt.

Ihr solltet auf alle Fälle beides besichtigen. In Chichén Itzá befindet sich der Tempel von Kukulcán. Dieser zählt nicht ohne Grund zu den 7 Weltwundern. Der Tempel stammt noch aus der Maya-Zeit. Ihr solltet früh morgens dort sein um den Reisebussen zuvor zu kommen. Dort sind viele kleine Stände von einheimischen Bewohnern zu sehen, wo handgefertigte Gegenstände verkauft werden. Der Platz ist sehr groß und die Ruinen einen besuch wert.

Mexico ist das Land für Tierliebhaber. Überall wo man hinsieht gibt es freilebende Flamingos, Nasenbären, Leguane, Affen und sogar Krokodile. An einem Tag waren wir in einem Krokodilzoo. Doch diese Anlage hatte meiner Meinung nach nicht viel mit einem Zoo gemeinsam. Die Tiere lebten in einem riesigen Areal und waren unter vielen Artgenossen. Die Kleintiere wurden von klein auf von Hand aufgezogen, wodurch sie vertrauen in die Menschen hatten und nicht einmal nach ihnen schnappten als sie Barfuß durch die Gehege hindurchliefen. Wir sahen dort Affen die frei durch die Bäume schwangen und dort blieben obwohl sie hätten abhauen können.

Anstatt die Tiere aus der Ferne zu betrachten, durften wir durch das Territorium der Krokodile laufen. Es war Anfangs ein eigenartiges Gefühl, und als ich vielleicht 3 Meter neben mir eines entdeckte das friedlich auf dem Gelände lag versuchte keine ruckartigen Bewegungen zu machen, die Tiere so nah zu sehen und auch noch wenige Meter neben ihnen durch das Gehege zu gehen, war eine Atemberaubende erfahrung. Doch die Tiere waren Menschen gewohnt und hatten garkein Interesse an uns. Es war ein Erlebnis das ich nie vergessen werde. Die Tiere die als so gefährlich, unberechenbar und bösartig bezeichnet wurden so nah und zum anfassen zu erleben und ihre gute Natur zu sehen.

Der Mann der uns durch den Zoo führte erklärte uns sogar das im Jahr mehr Menschen von einer herunterfallenden Kokusnuss getötet werden als von einem Krokodil gefressen zu werden. Er meinte auch, das die meisten getöteten Menschen betrunkene wären, die in ihrem Zustand das Bedürfnis hätten ein freilebendes Krokodil von Hand füttern zu wollen. Mit dieser Aussage konnte ich gut leben und fand es faszinierend so viel über diese wunderschönen Geschöpfe zu erfahren. In der freien Natur jedoch kann ich auf eine Begegnung gut und gerne verzichten, aber diese Tiere einmal in unmittelbarer Nähe zu sehen macht mich unwahrscheinlich glücklich und man konnte sehen wie sehr diese Menschen an den Tieren hingen und das es ihnen dort gut ging.

 
Das schönste Hotel das ich je gesehen habe ist das TRS Yucatan. Da diese Reise unsere Flitterwochen waren entschlossen wir in ein 5 Sterne Hotel mit Privatpool. Das Personal war extrem nett und zuvorkommend. Auf dem Fernsehr in unserer Suite konnte man auf dem Fernsehr das All-Inklusive Essen auf Zimmer bestellen, so wie Popcorn für Filmeabende, auf die wir bei dieser Aussicht und die Programme verzichten konnten. Es gab mehrere Restaurante in dem Hotel und eigene Strandbetten am Meer und Shows am Abend. Das ist eine unbezahlte Werbung, da wir extrem zufrieden waren und ich jeder Zeit wieder hingehen würde. Es gibt mehrere Pools und Strandschnitte. Das Hotel ist so riesig das man mit Golfkarts von A nach B gebracht wird.

Traut euch auf mal einpaar mal in kleine Restaurants. Als wir die erste Woche auf der Rundreise waren, fanden wir spät Abends ein kleines Restaurant und hielten dort. Wir waren die einzigen weit und breit. in dem Restaurant waren Bilder an die Wände gemalt und es waren nur Gartentische und Stühle zu sehen. Eine ältere Dame kam herbei und brachte uns zu einem Tisch. Sie begrüßte mich freundlich mit den Worten “Hola Senorita”. Als sie unsere Bestellung aufnahm, lief sie wieder in die Küche, dort sahen wir ihren Ehemann sitzen und hörten das Fußballspiel das in der Küche geschaut wurde. Dieses Restaurant war genau so wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Essen war unglaublich gut und wurde uns auf süßen bunten Tellern serviert. Insgesamt kostete es uns pro Essen 8€ umgerechnet. Wir gaben reichlich Trinkgeld für diese Erfahrung und waren froh uns alleine dort in dieses kleine Dorf gewagt zu haben und in diesem urigen kleinen Restaurant gegessen zu haben. 

Nach einer Woche Rundreise, dachten wir noch nicht einmal daran stillzusitzen. Wir genossen einen Tag am Privatstrand, lagen am Pool und überlegten uns neue Ziele. Wir mieteten im Hotel noch einmal einen Mietwagen für einen Tag und entschlossen nach Holbox überzusetzen. Holbox ist eine kleine Insel in der nähe von Cancún. Wir warteten auf eine kleine Fähre die uns übersiedeln sollte, doch der Fahrplan war etwas verwirrend. Nach kürzester Zeit wurden wir von ein paar Einheimischen angesprochen, die ein kleines Speedboot besaßen.

Ohne zu zögern ließen wir uns mit noch zwei weiteren auf das Abenteuer ein. Um ehrlich zu sein empfehle ich euch das selbe zu tun. Sprecht die Leute an, ob sie euch mit rüber nehmen, da sie sowieso auf die Insel fahren, spart ihr euch Geld und gebt ihnen nicht einmal die hälfte an Pesos als für die Fähre und habt einen großen Spaß bei der überfahrt. Kleiner Tipp, für Menschen die schnell Seekrank werden würde ich es nicht empfehlen, den das Speedboot springt mit einer hohen Geschwindigkeit über die Wellen.

Mir selbst hat diese Erfahrung sehr gut gefallen. In Holbox angekommen, entschlossen wir uns zum ersten mal ein Golfkart zu mieten. Die Insel hat viele kleine Strände und  kann gut mit dem kleinen Fahrzeug befahren werden. Die Straßen sind meist nur Sandwege, doch es macht sehr viel Spaß auf diese Art die Insel zu erkunden. Wir schlenderten durch die kleine Stadt und lagen an abgelegenen wunderschönen Stränden. Als wir etwas an einem  Strand entlang schlenderten, sahen wir Flamingos, die im Meer standen. Wir liefen so weit wir konnten hinaus aufs Meer und sahen uns die wunderschönen Tiere näher an. Sowas passiert einem wirklich nur auf Holbox.