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Der große Tag

Um 05:00 Uhr

Am Tag unserer Hochzeit mussten wir früh raus. Ich hatte um 07:00 Uhr meine Friseurin Termin und musste davor noch meine Mutter und Schwester Zuhause abholen.

Marci und ich hatte geplant traditionell die Nacht vor der Hochzeit getrennt voneinander zu schlafen, hatten uns aber im letzten Moment dagegen entschieden.

Marci ging morgens noch mit seinem Trauzeugen, der gleichzeitig unser beider bester Freund war zur Location und erledigte die letzten Handgriffe und ging dann ebenfalls zum Friseur. Ich bekam einen Kaffee er ein Bier, das Bier hätte ich an diesem Morgen mehr genossen.

09:00 Uhr

Nach dem Friseurtermin ging es weiter zu Marci´s Elternhaus, von wo aus wir beide uns in getrennten Räumen fertig machten. Es war witzig, wie ständig jemand Schmiere stehen musste um zu prüfen ob der andere kommt und in kurzen Abständen sich verstecken zu müssen. Wir schafften es jedoch einander nicht vor der Trauung zu sehen.

Die Visagistin schminkte meine Mutter, Schwester, Schwiegermutter, meine Schwägerin und mich vor Ort.

Danach kamen die Fotografen Marc und Sue die den Tagesablauf mit der Kamera festhielten.

Nina und Marcel-136

Um 13:30 Uhr

 

Marci, sein Vater und sein Trauzeuge liefen um 13:30 Uhr zu Kirche vor, da diese sich im Ort inneren des Wohnorts seiner Eltern befand.

Kurze Zeit später fuhr ich mit meinem Vater, meinem Schwager der Fahrer an diesem Tag dem Fotografen vor zur Kirche. Ein Nachbar meines Schwagers hatte einen Mercedes-Benz Oldtimer und war so nett ihn uns auszuleihen.

Ich spürte langsam wie nervös ich wurde. Im Mittelpunkt zu stehen war nicht gerade meine Vorliebe und in wenigen Minuten sollte ich vor so vielen Menschen zum Altar schreiten. Ein Glück das ich mein Vater an meiner Seite hatte.

Um 14:00 Uhr

 

Als ich meinen Mann dort vorne stehen sah, vergaß ich die Menschen um uns herum. Er hatte einen Anthrazitfarbenen Anzug an und eine Rotweine-Fliege. Er sah perfekt aus. Ich konnte nicht anders, als ihn anzulächeln. Die ganze Nervosität verflog.

 

Nie zuvor hatte ich eine Hochzeit erlebt, bei der in der Kirche so viel gelacht wurde. Schon vor Beginn der Trauung hörte ich das Lachen meiner Familie und Freunde in der Kirche und noch nie hatte ich eine Trauung erlebt, die so bezogen auf das Brautpaar war, wie die unsere. Der Pfarrer, bei dem nebenbei Marci auch seine Konfirmation hatte, wollte das wir beide ungeachtet dem, was der andere schrieb, unsere gemeinsame Geschichte und wieso wir einander liebten aufschrieben. All das erzählte er während der Trauung. In der Kirche wurde viel gelacht, ich hatte zuvor noch nie eine kirchliche Trauung mit so viel persönlichen Details und so lockerer fröhlicher Atmosphäre erlebt. Der Männerchor sang All of Me von John Legend, With Me von Sum41 und Nothing else Matters von Metallica. Es klang atemberaubend schön. Die ganze Trauung war schöner als ich es mir je zu träumen gewagt hätte.

 

Im Hof der Kirche stießen wir dann an und machten die Familien Fotos. Dort fand auch der Sektempfang statt. Wir ließen Dosen mit Fotos von uns Drucken, in denen es Bier, Apfelsaftschorle und Sekt gab. Da ich selbst nicht besonders gerne Sekt trinke, fand ich es perfekt auch Bier ausschenken zu können. Die Nachbarn von Marcis Eltern backten Snacks und gaben die Getränke aus.

Wir fuhren weiter zu unserer Hochzeitslocation. Dort aßen die Gäste Kuchen und tranken Kaffee während wir auf das erste Fotoshooting gingen.

Um 20:00 Uhr

 

Unser Hochzeitstanz war zu dem Song A Thousand Years von Christina Perri.

Wir besuchten einen Tanzkurs über Wochen hinweg. Es machte selbst Marci sehr viel Spaß und ich konnte die Schritte, die ich vor sehr vielen Jahren einmal zu meinem Abschlussball gelernt hatte Wiederauffrischen. Mit Marci zu tanzen machte so viel Spaß und das ganze üben hatte sich alle Male gelohnt.

 

Beim Anschneiden der Torte kämpften wir so stark darum wer die Oberhand in unserer Ehe hatte, dass die Gäste schon fürchteten die Torte würde zu Boden fallen, doch selbst wenn das geschehen wäre, hätten wir vermutlich laut aufgelacht. Ein Hochzeitgast meinte Wochen später zu uns, sie hätte nie zuvor ein Brautpaar erlebt das so ausgelassen und ruhig bei ihrer eigenen Hochzeit waren wie wir. Und das entsprach der Wahrheit. Ich hatte keine Angst das etwas schiefging. Ich sagte mir, wenn etwas schiefgehen würde, dann könnte ich nichts daran ändern und dann sei es drum. Wir beide sind selbst sehr chaotisch, wieso sollte diese Hochzeit uns dann nicht widerspiegeln.

 

Doch es lief alles ab ohne jegliche Zwischenfälle, vielleicht sogar deswegen, dass wir alles mit einem Schultern zucken angingen. Was sollte schon schiefgehen, was für uns schlimm sein konnte.

 

Wir hatten uns. Wir hatten unsere Familie und Freunde um uns herum und den schönsten Tag unseres Lebens.