Europa,  Travel

Portugal

Ich weiß nicht, wie oft ich das schon gesagt habe, aber Portugal stand nie auf meiner Hier möchte ich unbedingt mal hinreisen Liste, wie die meisten unserer Reisen. Um ehrlich zu sein war der größte Punkt für das Land anfangs, dass es günstig war. Wir waren wenige Monate zuvor 2 Wochen in Kenia gewesen, weshalb wir nicht vorhatten eine weitere große Reise gleich im Anschluss zu machen. Aber ich hatte gerade meine Arbeitsstelle und den Betrieb gewechselt, weshalb ich vor meinem neuen Job noch einmal abschalten wollte, zumal ich noch über 100 Überstunden abzubauen hatte. Daher entschieden wir uns für eine Woche an der Algarve. Es war wie immer, kein „Entspannungsurlaub“. Doch dafür ist Portugal auch nicht gemacht. Dieses Land hat zu viel zu bieten, um nur am Strand zu liegen. Es hat seinen ganz eigenen Charme und ich habe mich so in das Land verliebt, dass ich gerne noch einmal längere Zeit dort verbringen möchte.

Wir wohnten in einem kleinen Hotel, das aus vielen kleinen Häuschen im portugiesischen Stil bestand, nur wenige Meter weiter befand sich eine kleine Klippe von wo aus man aufs Meer hinausblicken konnte. An einem Abend schnappten wir uns einen Wein, Erdbeeren, eine Picknickdecke und holten uns eine Pizza von einer Pizzeria in der Nähe und sahen uns ganz alleine den Sonnenuntergang auf dieser Klippe an. Dieser Moment war so magisch und ich werde nie vergessen, wie die Wellen unter uns rhythmisch an die Felsenwand schlugen, während die Sonne hinten den Klippen unterging.

Wir mieteten am Flughafen einen kleinen Fiat500, mit dem wir die Algarve unsicher machten. An einem Tag fuhren wir nach Lissabon. In der Früh ging es los, in Richtung Norden. Wir erreichten die berühmte rote Brücke ca. um 09:00Uhr. Wir hatten nicht wirklich einen Plan, was wir in Lissabon alles sehen wollten, weshalb wir die meiste Zeit einfach durch die Gassen schlenderten. Ich hatte ein paar einzelne Orte, die ich sehen wollte, wie die kleine Fußgängerbrücke, von der aus man die rote Brücke und die Statue Cristo Rei vor der Stadt sehen konnte. Morgens frühstückten wir in einem Kaffee und abends gingen wir in ein Restaurant namensTasca dos Sapateiros, dessen Bewertungen wirklich gut waren, um eine Paella zu essen. Wir sahen uns die kunstvollen Gebäude an und die kleinen süßen Straßenbahnen, die dort immer wieder an einem vorbeifuhren. Mein Tipp für Lissabon ist es, mit einem E-Roller und der Bahn zu fahren, da man wirklich schnell viele Kilometer hinter sich legt. Wir sind zwar viel gelaufen, aber da einige Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt liegen, ist es beinahe unmöglich diese alle an einem Tag zu sehen, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Das Torre de Belém ist auf jeden Fall einen Besuch wert und liegt etwas außerhalb direkt am Wasser. Schaut euch die Statue Padrão dos Descobrimentos an und auch das Mosteiro dos Jeónimos Kloster ist von außen sehr schön, als wir dort ankamen, hatte es aber leider schon geschlossen.

Der Elevador de Santa Justa ist ein schmaler Aufzug zwischen den Häusern von Portugal, den man ebenfalls gesehen haben muss. Die gesamte Stadt ist so authentisch, dass wir gerne mehrere Tage dort verbracht hätten. Meine Empfehlung ist es sich nicht zu viel vorzunehmen und lieber durch die kleinen Gassen zu schlendern, da man ansonsten nur durch die Stadt hetzt und dafür ist sie viel zu schön. Also genießt das Essen, den Stil und die schöne Aussicht dieser beeindruckenden Stadt, ich habe es getan und war selbst danach noch völlig platt von diesem Tag in Lissabon.

Was darf in Portugal nicht fehlen? Genau, eine Runde surfen und eine Acaibowl. Dieses Land ist bekannt für seine Surfervibes. Jeder der mich kennt weiß, dass ich mich dort wie im Paradies gefühlt habe, Marci hingegen war das alles zu viel. Da sieht man mal die Unterschiede. Trotzdem hat ihm das Land und der Stil dort gefallen und so konnte ich ihn zu einer zweiten Surfstunde mit einem Surflehrer überreden. Wie zu erwarten waren wir eine reine Katastrophe und es könnte sein, dass ich unseren Surflehrer beinahe mit meinem Surfbrett gekillt hätte, aber zu meiner Verteidigung, es war nicht meine Schuld. Die Welle hatte uns beide erwischt als wir nicht darauf gefasst waren und bevor ich mich versah, landete ich im Wasser und das Surfbrett schwang voller Wucht nach vorne, wo zuvor noch der Surflehrer stand. Er hatte sich aber noch rechtzeitig ducken könne, Glück gehabt! *nervöser Lacher. Aber alles in allem war es eine perfekte Surfstunde und ich habe es geliebt wieder auf dem Surfbrett zu stehen wenn auch immer nur kurz.

Ich möchte wirklich das Surfen lernen, am besten in einem mehrwöchigen Kurs, aber jetzt steht erst einmal der Tauchschein nächstes Jahr auf dem Plan.

Wir gingen oft an verschiedenen Stränden schwimmen oder sonnten uns am Strand. An einem Tag machten wir eine Wanderung auf den Klippen in Lagos vor dem Strand. Ich stolperte über einen Markierungsstein und Marci konnte mich noch auffangen, bevor ich höchstwahrscheinlich mit viel Anlauf die Klippen hinabgestürzt wäre. Ich schürfte mir böse das Schienbein auf, es blutete sehr stark und ich habe noch heute eine Narbe von diesem Abenteuer (Auf dem folgenden 6. Bild könnt ihr mein Bein sehen, Achtung es ist Blut zu sehen). An einem weiteren Tag wollten wir an unserem Lost Place-Strand zu einem weiteren Abschnitt laufen. Es war jedoch gerade Flut und wir wollten versuchen über die nassen Felsen an den Strand zu gelangen, den wir von den Klippen aus gesehen hatten. Natürlich rutsche ich auch dort aus und schlug mit der Schläfe und der Schulter auf dem Felsen auf. Ich weiß nur noch wie es mir die Hände wegzog und ich mein Gesicht daher nicht schützen konnte. Einen kurzen Moment dachten wir ich hätte eine Gehirnerschütterung, doch ich hatte Glück gehabt. Meine Schulter hatte es schwerer erwischt, denn ich konnte sie den Tag nicht mehr bewegen. Sobald ich meinen Arm leicht anhob, durchfuhr mich ein schrecklicher Schmerz. Funfakt, das geschah einen Tag vor unserem Surfkurs, zu meiner Verwunderung hatte ich im Kurs keine Probleme mehr, heißt das ganze Geheule am Tag davor war umsonst. Ich glaube bis auf meine mit Sand gefüllte Blase über die gesamte Fußfläche in Lanzarote, die mit einem groben Verband gereinigt werden musste, hatte ich noch nie so viel Pech in einem Urlaub gehabt. Aber so ist es eben, nicht jede Reise ist perfekt und ich habe mir davon nicht die Laune verderben lassen oder habe aufgegeben. Ich bin jedes Mal aufgestanden und habe die Reise weiterhin genossen und habe mich nicht ausbremsen lassen. Manchmal lohnt es sich durchzukämpfen und man wird sehen das alles gut wird und es nichts gibt, dass man nicht schaffen kann.

Wer genau so Geschichte liebt wie ich, darf sich das Ende der Welt nicht entgehen lassen. Das Kap Cabo de Sāo Vicente in Portugal ist der südwestlichste Punkt des europäischen Kontinents und galt vor langer Zeit als das Ende der Welt. Denn niemand wusste, ob es nach dem unendlich scheinenden Meer noch etwas gab. Das ist nicht sehr verwunderlich, den der nächste Kontinent, der hinter dem Horizont liegt, ist Amerika. Die Europäer glaubten also, dass es hinter dem Horizont kein Land mehr gab und dort die Welt ein Ende fand, als man noch glaubte, die Welt sei eine Scheibe.

Dort an diesem Flecken Erde, an der Küste von Portugal steht ein verlassener Leuchtturm, der von atemberaubenden 70 Meter hohen Klippen umrahmt ist und dem weiten Meer. Auf dem Weg zu dem Leuchtturm kann man einen wunderschönen Strand unterhalb der Klippen sehen. Es gibt auch auf dem Weg kleine Essstände. Sagres ist die letzte Stadt vor dem Ende der Welt. Sie ist eine wunderschöne Stadt im portugiesischen Stil, die einen Besuch wert ist.

Am Ende unserer Reise waren wir an dem Strand Praia de São Rafael, es ist ein wunderschöner Strand, der aber wie viele Strände, die gut anzufahren sind, sehr überfüllt ist. Wenn man jedoch etwas weiter nach hinten läuft, ist man beinahe ungestört und zur Not kann man einfach ins Wasser gehen, dort traute sich sowieso fast keiner rein bei den Wassertemperaturen. Der Strand hat viele schöne Felsen, die aus dem Wasser ragen und an die man sich am Strand anlehnen kann.

Ein weiterer Ort, den ich noch empfehlen kann, ist Burgau. Es war die erste kleine Stadt, die wir besuchten. Sie ist sehr bunt und liegt direkt am Wasser an. Dort liegen kleine Boote außerhalb des Wassers und die Stadt war, als wir dort waren, nicht sehr überfüllt. Im April nach Portugal zu reisen, war meiner Meinung nach eine gute Idee. Es war sehr warm und man konnte an schönen Tagen bereits im Meer schwimmen, ohne gleich zu erfrieren. Die Städte sind noch sehr leer und auch die Strände sind überschaubar. Das Land hat so viele schöne Städte, Strände und Sehenswürdigkeiten zu bieten, was ich mir nie vorstellen konnte.