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Lanzarote

Ein Land das ich nie als Ziel geplant hatte und doch war ich schon immer sehr fasziniert von Vulkanen. Als ich erfuhr, das die Insel im Grunde nur aus Vulkanen bestand und sehr naturbelassen ist, war für uns Klar dass wir dort hinmüssen.

Unser Start der Reise war nicht so ideal und ich ging mit einem schlechten Gefühl an die Reise. Das lag daran, dass ich zwei Wochen lang zum ersten Mal Corona hatte und ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal wusste, ob ich oder Marci wieder gesundwerden. Doch wie es das Schicksal wollte, war ich einen Tag zuvor und Marci am Tag der Abreise negativ. Was natürlich nicht bedeutete das wir wieder fit waren. Ich fühlte mich sehr schwach und das lange stehen am Flughafen trug nicht gerade zu meiner Genesung bei.

Wir flogen mit unseren beiden Freunden zum ersten Mal weiter weg in den Urlaub. Zuvor waren wir jedes Jahr in Italien in einem Ferienhaus aber zwei Wochen am Stück aufeinander zu sitzen war eine neue Erfahrung. Wir hatten bei dem Tag der Buchung entschieden, die ersten drei und letzten drei Tage als Ruhetage zu nutzen und die restlichen 7 Tage mit einem Mietfahrzeug die Insel zu entdecken. Das kam mir nur zugute. Als wir nach dem Flug endlich im Hotel ankamen, fühlte ich mich immer noch schwach.

Meine Füße taten weh und ich dachte es wären folgen meiner Krankheit, aber wie sich herausstellte, war mein Immunsystem so beeinträchtigt worden, dass ich nach zwei Wochen Bettruhe an beiden Fußsohlen, wohlbemerkt direkt in der Mitte eine riesige Blase bekam.

Den ersten Tag beschlossen wir also am Strand zu verbringen um uns etwas auszuruhen und die Sonne zu genießen. Die Blasen waren gefüllt und taten beim Laufen ziemlich weh, aber ich wäre nicht ich, wenn mich das im ersten Moment nicht sonderlich gestört hätte. Ich beschloss mich ins Wasser zu trauen, was ein schlimmer Fehler war. Die Blase ging auf und füllte sich sofort mit Salzwasser und Sand. Ich schrie auf und humpelte zurück zum Hotel. Als wir die Wunde reinigen wollten, löste sich der Sand nicht mehr ab, da sich eine dünne Schicht aus Wundwasser entwickelt hatte. Der Sanitäter am Pool nahm eine raue Mullbinde und schruppte den Sand aus der Wunde. Nie zuvor hatte ich so einen Schmerz gefühlt, es fühlte sich an als würde jemand ein Feuerzeug unter meine Fußsohle halten.

Er verband meine Wunde und den restlichen Tag verbrachte ich damit am Poolrand bei meinen Freunden und Marci zu sitzen. Die ersten Tage humpelte ich noch leicht, doch an dieser Stelle muss ich euch das Blasenpflaster „Extreme“ von Compleed empfehlen. Dadurch bildete sich eine schützende Schicht über der Wunde und eine Art Polster das mir ermöglichte wieder zu laufen und nach zwei Tagen sogar wieder ins Meer zu gehen. Die ersten drei Tage verbrachten wir also damit, meinen Fuß zu schonen. Zwei Tage hätten dafür schon ausgereicht, da uns schnell langweilig wurde, wie ihr mittlerweile wissen solltet, halte ich es im Urlaub nicht länger als einen Tag aus ohne etwas zu unternehmen.

Unser erster Ausflugstag begann also am Donnerstag. Wir hatten einen Fiat Panda, der für 4 Personen zwar ausreicht, doch etwas klein ist. Am ersten Tag wollten wir uns eine Höhle ansehen um nicht so viele Km zurückzulegen. Der Weg durch die Höhle betrug jedoch schon 2 km und das aufwärts laufen tat noch etwas weh, aber die Höhle machte alles wieder weg. Sie entstand, durch einen Vulkanausbruch. Die Lavamasse floss dort entlang, die obere Schicht kühlte ab und wurde zu Stein, während die Schicht darunter weiterfloss. So entstanden alle Höhlen.

Wir liefen also im Grunde in einer Lavamasse. Es war unglaublich spannend und ein kleiner See in der Höhle spiegelte die Decke wieder, wodurch es aussah, als wäre dort ein tiefes Loch. Es war ein atemberaubendes Naturspiel. Danach besuchten wir noch einmal eine kleine Höhle, in der kleine weiße Garnelen lebten, die im Dunkeln leuchteten. Diese Art gibt es nur in Lanzarote und wurde sonst noch nirgendwo sonst entdeckt. Danach besuchten wir noch eine Anlage die von dem Berühmtesten Künstler der Insel „Cesar Manrique“ gebaut wurde. Dieser Künstler prägte diese Insel sehr, durch seinen Umweltschutz und seinen Häusern, die er in das Lavagestein einbaute.

Am zweiten Tag besuchten wir einen kleinen verlassenen Strand. Die Insel besitz viele abwechslungsreiche Strände. Dieser eine Strand war mit hellem Sand und überall zwischen dem Sand war Lavagestein, dass seit dem letzten Vulkanausbruch dort liegen geblieben ist. Zwischen kleinen Steinen die so groß waren wie Kieselsteine und großen Brocken auf die man sich niederlassen, war alles dabei. Dort erstreckte sich eine lange Straße, die so sah es aus sich durch den Strand erstreckte und das erkaltete Lavagestein vom Strand trennte.

Man sollte bedenken,dass auf der Insel nicht viele grüne Flächen sind. Meist fährt man Kilometerweite Straßen entlang, indem man zwischen großen trockenen Lavafeldern fährt. Die Insel ist sehr rau und steinig, doch alleine um das einmal gesehen zu haben, dass unvergleichbar mit allem anderen ist was ich je gesehen habe, ist es wert die Insel zu besuchen. Sie hat ihren ganz eigenen Scharm und eine tiefgreifende Geschichte.Der letzte große Vulkanausbruch war 1730 und ging 6 Jahre lang. Dieser Ausbruch hat beinahe die ganze Insel verschluckt, weshalb sie nun so gezeichnet ist von dem vielen Lava.

 

 

Am nächsten Tag fuhren wir zu dem bekannten Jardin de Cactus dem Kakteengarten. Dort sieht man eine Vielfalt an Pflanzen in allen Farben und Größen. Auf einer kleinen Anhöhe befindet sich ein altes Windrad von wo aus man den ganzen Garten überblicken kann.

November ist eine perfekte Reisezeit für Lanzarote. Man sollte Wissen das es immer windig ist auf der Insel und da sie sich nahe des Äquators befindet, fühlen sich 25 Grad wir 35 Grad an, wodurch wir sehr froh um den erfrischenden wind waren. Danach fuhren wir zu einem Surferstrand bei Teguise mit kleinen Dünen, zu dem wir am Ende der Woche nochmal fuhren. In Lanzarote gibt es viele kleine Steinkreise an den Stränden, wo man sich vor dem dauerhaften Wind schützen kann. Der Strand ist nicht sehr überlaufen und wenn man auf die Surfer Rücksicht nimmt, kann man sich in die Wellen werfen. Achtung, diese sind so hoch, dass man bis zur Hüfte reinläuft und die Wellen einen um Längen überragen.

Nicht nur einmal musste ich durch eine Welle durchtauchen um von ihr nicht mitgerissen zu werden. Doch es macht sehr viel Spaß. Die Wassertemperatur ist sehr angenehm, wenn man sich erst daran gewöhnt hat.

 

Wir fuhren zu er Stadt Arrecife, sahen uns dort ein altes Fort an um die Geschichte besser kennenzulernen. Dann sahen wir uns die Stadt an. Dort waren Straßenartisten im Piratenkostüm und sehr viele Menschen. Die Stadt war sehr schön und hatte vielen kleine Läden. Danach fuhren wir zu einem kleinen Strand namens Playa Flamingo, bei Yaiza.

Die Stände sind nur über kleine Wanderung oder mit Schiffen zugänglich. Am besten Parkt ihr in der Nähe des Hotels „Hotel Papagayo-Arena“, von dort aus lauft ihr über unbefestigten Wegen immer weiter und kommt nach einem kleinen Fußmarsch an die Strände. Dort sieht man keine Hotels oder andere Gebäude. Die Natur ist völlig unberührt. Am Sonntag fuhren wir auf den Wochenmarkt in Teguise.

Dort gibt es ausgeschilderte Parkplätze etwas außerhalb der Stadt. Es ist eine schöne Altstadt mit einer Kapelle auf dem Marktplatz. Der Markt ist wirklich sehenswert. Man kann schöne Armbänder, Schalen und In Tahiche gibt es ebenfalls ein Haus von dem Künstler Cesar Manrique das sehr sehenswert ist. Seine weiße Baukunst im Vergleich zu dem schroffen Gestein in das es gebaut ist, hebt sich sehr schön ab.

Danach wanderten wir zu einem Canyon in Teguise. Der Anstieg ist sehr Steil, man sollte also gute Wanderschuhe mitnehmen, da man sehr oft auf dem unbefestigten Anstieg ausrutscht.

 

Wir fuhren zu dem Parque Nacional de Timanfaya, ein Nationalpark mit dem einzigen noch aktiven Vulkan auf Lanzarote. Mit dem Bus fuhren wir um und in dem Vulkan. Interessant war, dass wenn man nur etwas unter die Oberfläche grub, die Steine unter unseren Füßen warm wurden. Dort kochten Sie mit der Hitze des Vulkanes und schossen Wasserfontänen in die Luft.

Die Busfahrt ist ohne Pause was uns etwas enttäuschte, da man nicht aussteigen konnte um sich nur kurz etwas anzusehen. Doch dennoch sehr interessant und eine Atemberaubende Landschaft. Danach wollten wir endlich auf eigene Faust einen Vulkan erkunden. Wichtig ist, dass man egal wo nicht auf einen Vulkan wandern darf. Beinahe jeder „Berg“ ist ein interaktiver Vulkan und darf nicht bestiegen werden. So fuhren wir zu einem Parkplatz am Straßenrand und liefen zu einem Vulkan, der eine Öffnung seitlich hatte. So kam es das wir im inneren eines Vulkanes standen. Im Grunde hatte es viele Ähnlichkeiten mit einem Berg und man erkannte auf den ersten Blick nicht den Vulkan, denn sie sind alle seit Jahrzehnten nicht mehr aktiv und dennoch war es eine tolle Erfahrung.

Wer kann schon von sich behaupten jemals in einem Vulkan gestanden zu haben. Ein sehr bekannter Platz ist Los Volcanes Natural Park. Dort kann man einen kleinen grünen See sehen. Das Wasser darin ist durch die Algen verfärbt und sehr sehenswert. Danach fuhren wir noch zu einer kleinen Saline in Yaiza. Von dort aus kommt man zu meinem absoluten Highlight der Insel. Der Strand „Playa de Janubio“.

Dieser Strand ist sehr abgelegen und nicht sehr stark besucht. Der Sand an dem Strand ist schwarzer Kieselstrand. Ich habe zuvor noch nie einen schwarzen Strand gesehen. Nehmt am besten eine Drohne mit um den perfekten Blick auf den Strand zu haben.

 

Lanzarote-09

Am letzten Tag an dem wir den Mietwagen hatten fuhren wir zu einzelnen Weingütern. Dafür müsst ihr einfach von Yaiza bis La Geria fahren. Auf der Strecke befinden sich viele kleine Weingüter, wo man sich hinsetzten kann und den Wein kostet. Der Weinanbau in Lanzarote ist ebenfalls sehr interessant. Sie haben keine Weinberge wie wir, sondern sie pflanzen die Reben in den Boden und bauen einen runden Steinwall um sie herum um sie vor dem immer währenden Wind zu schützen.

Die letzten drei Tage unseres Urlaubes verbrachten wir am Strand oder am Pool im Hotel um uns noch einmal richtig zu erholen. Doch einen ganzen Tag nur rumliegen wäre natürlich zu langweilig für uns.

So buchten wir einen Schnuppertauchkurs. Leider konnte Julia nicht Tauchen da sie Probleme mit den Ohren hatten. Sie schnorchelte in der Zwischenzeit 7 Meter über uns, während wir drei mit einem Tauchlehrer den Wassergrund erforschten. Es war mein zweiter Tauchgang nach Sri Lanka und machte sehr viel Spaß, was mich darin verstärkte den Tauchschein nächstes Jahr zu machen. Wir sahen einen Rochen, einen Kugelfisch und viele farbige Fische. Der Urlaub war perfekt und wir verstanden uns so gut, dass es nie eine Meinungsverschiedenheit gab. Wir spielen zum ersten Mal Tennis, Tischtennis Billard etc.

Ich hoffe wir wiederholen das bald wieder und gehen zusammen öfters in den Urlaub. Es hat sehr viel Spaß gemacht und war mal etwas anders als ein normaler Pärchen Urlaub.